2. Odenwälder Feuerwehrsymposium
Das 2. Odenwälder Feuerwehrsymposium bot eine Vielzahl hochkarätiger Fachvorträge, die sich mit aktuellen Herausforderungen und Entwicklungen im Zivil- und Katastrophenschutz befassten. Experten aus verschiedenen Bereichen teilten ihr Wissen und ihre Erfahrungen mit den Teilnehmern. Doch nicht nur die Vorträge, sondern auch die große Fahrzeug- und Fachausstellung sowie die hervorragende Versorgung durch das Deutsche Rote Kreuz trugen zu einem gelungenen Veranstaltungstag bei.
Die Fachvorträge – Wissen aus erster Hand
Starkregen und andere dynamische Lagen
Dr. Ulrich Cimolino beleuchtete das Thema Starkregen und wetterbedingte Schadenslagen aus wissenschaftlicher und praktischer Sicht. Er zeigte auf, welche Herausforderungen diese dynamischen Einsätze mit sich bringen und wie Einsatzkräfte sich darauf vorbereiten können. Ein besonderer Fokus lag darauf, welche Lehren aus vergangenen Einsätzen gezogen werden müssen, um künftige Katastrophen besser zu bewältigen.
Handlungsfähigkeit in Extremsituationen für Einsatzleiter
Wie bleibt man als Führungskraft in chaotischen Einsatzlagen handlungsfähig? Fabian Kiefer zeigte in seinem Vortrag auf, wie unser Gehirn in Stresssituationen reagiert und welche Methoden helfen, auch unter höchstem Druck klare Entscheidungen zu treffen. Besonders die Erkenntnisse aus der neurobiologischen Forschung machten diesen Vortrag zu einem wichtigen Impuls für Einsatzleiter und Führungskräfte.
Operationsplan Deutschland – Die Rolle der Bundeswehr im Katastrophenschutz
Die Bundeswehr spielt eine wichtige Rolle im O-Plan Deutschland, insbesondere das KVK Odenwaldkreis im Landes- und Bündnisfall, wenn zivile Strukturen an ihre Grenzen stoßen. Oberstleutnant Heiko Taute und Major Dennis Heusel erklärten die Aufgaben des Kreisverbindungskommandos Odenwaldkreis und wie die Bundeswehr in Krisensituationen unterstützt. Ihr Vortrag gab einen umfassenden Überblick über die Einsatzmöglichkeiten und rechtlichen Rahmenbedingungen der Amtshilfe durch die Bundeswehr.
Hilfeleistungskontingente Bayern – Einsatzerfahrungen aus Unterfranken
Hauke Muders gab einen tiefen Einblick in die Hilfeleistungskontingente des Freistaates Bayern. Er erläuterte deren Struktur, Einsatzmöglichkeiten und schilderte eindrucksvoll die Erfahrungen aus einem realen Einsatz: dem Einsatz des unterfränkischen Ölwehr-Kontingents in Südbayern im Juni 2024. Die Teilnehmer erhielten wertvolle Erkenntnisse darüber, wie überregionale Kräfte im Katastrophenfall koordiniert und eingesetzt werden.
Katastrophenschutzkonzept des Landes Hessen
Dr. Sarah Walz stellte das Katastrophenschutzkonzept des Landes Hessen vor und erläuterte den Aufbau und die Strukturen des Bevölkerungsschutzes. Dabei ging sie auch auf aktuelle Entwicklungen, neue Strategien und Herausforderungen ein. Besonders die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Behörden und Organisationen stand im Mittelpunkt ihres Vortrags.
Risiko und Krisenkommunikation
Die Kommunikation in Krisensituationen spielt eine entscheidende Rolle, sowohl intern als auch nach außen. Heiko Hahnenstein erklärte, wie sich Pressearbeit in den letzten Jahren verändert hat, welche Chancen und Risiken Social Media mit sich bringt und wie Einsatzkräfte effektiv mit Medienvertretern umgehen können. Anhand von realen Beispielen aus vergangenen Großschadenslagen gab er wertvolle Tipps für eine professionelle Öffentlichkeitsarbeit im Ernstfall.




Eine gut besuchte Fahrzeug- und Fachausstellung
Neben den Fachvorträgen, war die Fahrzeugausstellung und Fachausstellung kostenlos für zahlreiche Besucher zugänglich. Die Besucher nutzten die Gelegenheit, sich verschiedene Einsatzfahrzeuge von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und dem Deutschen Roten Kreuz aus nächster Nähe anzusehen. Besonders das Löschfahrzeug Bund aus Neustadt, der Gerätewagen-Logistik KatS aus Kinzigtal fanden großes Interesse. Die Möglichkeit, direkt mit den Einsatzkräften ins Gespräch zu kommen und sich über die Technik und Taktik im Einsatz auszutauschen, wurde intensiv genutzt.
Auch die Fachausstellung mit über 25 Ausstellern aus den Bereichen Feuerwehrtechnik, Hochwasserschutz, Stromerzeugung, Beleuchtung, Kommunikation und IT-Lösungen für den Einsatzbereich war ein voller Erfolg. Es wurden zahlreiche neue Kontakte geknüpft und bestehende Netzwerke gepflegt, ein wichtiger Aspekt, um die Zusammenarbeit im Zivil- und Katastrophenschutz weiter zu stärken.
Dank an das DRK OV Beerfelden für die hervorragende Verpflegung
Ein langer und intensiver Veranstaltungstag braucht eine gute Verpflegung und hier hat das Deutsche Rote Kreuz großartige Arbeit geleistet. Mit einem durchdachten Verpflegungskonzept sorgte das Team für eine stärkende Mahlzeit und ausreichend Getränke, sodass alle Teilnehmer gut versorgt durch den Tag kamen.
Fazit
Die Vorträge des Feuerwehrsymposiums boten den Teilnehmern fundiertes Fachwissen, praxisnahe Einblicke und wertvolle Impulse für ihre tägliche Arbeit. Sie zeigten eindrucksvoll, wie vielseitig und herausfordernd der moderne Zivil- und Katastrophenschutz ist und wie wichtig eine gute Vorbereitung, enge Zusammenarbeit und der Austausch unter Experten sind.
Mit der gelungenen Kombination aus Fachvorträgen, einer beeindruckenden Ausstellung und bester Verpflegung wurde das Symposium zu einer wertvollen Weiterbildungsveranstaltung für alle Einsatzkräfte.
Wir bedanken uns bei allen Referenten, Ausstellern, Helfern und Besuchern, die diesen Tag zu einem vollen Erfolg gemacht haben!
Wir freuen uns schon auf das nächste Feuerwehrsymposium!